Von Tulcea nach Constanta: Endspurt

Heute habe ich nach 2.980 Kilometern im Sattel den Endpunkt des Donauradweges und des EuroVelo 6 in Constanta am Schwarzen Meer erreicht. Ab jetzt geht es endgültig heimwärts. Ich freu mich auf mein Bett! 19.10.2020Am gestrigen Tag bin ich mit dem Schnellboot von Sulina aus zurück nach Tulcea gefahren und habe dann im wesentlichen nicht mehr viel gemacht. Da gibt es nicht so viel zu erzählen. Heute bin ich relativ zeitig los, da ich echt früh aufgewacht bin und einfach nicht mehr einschlafen konnte. Das Wetter ist nach wie vor herrlich, aber der bereits vor ein paar Tagen angekündigte Temperatursturz hat sich eingestellt. An meinem Abreisetag in Egling - ein wirklich scheußlicher Tag! - hatte ich zuletzt eine Mütze auf. Die brauch ich heute aber wieder - ebenso meine Jacke. Mein erster Weg führt mich nochmal in die Stadt, denn auch in Sulina konnte ich keine Postkarten auftreiben. Zwar habe…

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Sulina: Donaukilometer 0

Es ist kaum zu glauben, aber nun bin ich tatsächlich am Ziel einer langen, langen Reise. Ich habe noch ein bisschen etwas vor mir bevor es zurück geht und mit einem würdigen Schlusswort warte ich daher noch ein bisschen. Trotzdem ist völlig klar, dass der heutige Tag etwas besonderes ist: Er markiert mein erklärtes Ziel. Am 01.09.2020 bin ich in Egling an der Paar aufgebrochen. Dem Flüsschen Paar bin ich bis zu seiner Mündung hinter Ingolstadt in die Donau gefolgt. Seitdem war der zweitgrößte und zweitlängste Fluss Europas mein ständiger Begleiter (von der Ungarn-Umfahrung einmal abgesehen). Ich hab geschwitzt und gekämpft, hab mich gefreut und genossen, hab mich geärgert und mich selbst für diese Idee verflucht. Etliche Pannen, durchnässte Kleidung, kalte Nächte im Zelt. Alles vergessen - ich bin da. 17.10.2020 Nach Sulina kommt man von Tulcea aus entweder mit der staatlichen Fähre von Navrom oder mit zahlreichen Schnellbooten. Nachdem…

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Von Harsova nach Tulcea: Vorläufiger Endspurt

15.10.2020 Als ich in Harsova aus der Unterkunft krieche, ist es ganz schön kalt - aber die Sonne scheint. Ich hole mir im Supermarkt ein Frühstück und setze mich noch ein bisschen an den Stadtplatz. Dort genieße ich dick eingemummelt die Sonne und einen Kaffee. Ich versuche meine Reise Tag für Tag noch einmal revue passieren zu lassen, aber ich merke, dass nach eineinhalb Monaten die einzelnen Tage an Kontur verlieren. Ich bin echt froh, dass ich dieses mal diesen Blog geschrieben habe. Für Reisetagebücher war ich bisher immer zu faul. Anschließend geht es los. Die Landschaft ist heute unendlich weit und wirkt oft sehr trocken. Kaum sieht man mal einen Baum. Wälder gibt es ohnehin nur in unmittelbarer Flussnähe. Viel Steppe. Mittlerweile trägt auch die veränderte Landschaft zum Gefühl bei, richtig weit weg von zu Hause zu sein. Von Harsova nach Greci Im Hintergrund tauchen langsam die Züge des…

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Von Silistra nach Harsova: Es läuft mal wieder

Ein Blogeintrag ganz ohne Lamento und Katastrophenberichte? Nun - fast 😉 Nach der eher durchwachsenen letzten Phase meiner Reise liefen die letzten beiden Tage echt gut. Davon möchte ich euch heute erzählen. So ging es nach meinem Ruhetag in Silistra weiter: 13.10.2020 Zum Frühstück gibt es heute wieder Mekiza. Einfach lecker das Zeug! Und wie Nadine in meinem Blog ganz richtig kommentiert hat: Das erinnert ein bisschen an die ungarischen Langos. Ich mach mich ziemlich zeitig vom Acker. Heute habe ich nochmal eine Etappe von über 100 Kilometern vor mir. Dazu kommt, dass mir die bisher meisten Höhenmeter an einem Tag blühen (1400 Meter nach oben). Sowas ist auch bei einer Tour in den Bergen ein ganz ordentliches Tagespensum. Das groteske: Hier gibt es keine Berge. Noch nicht mal mit „Hügel“ lässt sich die Landschaft korrekt umschreiben. Am ehesten könnte man sagen, dass das rechte Donauufer von einer Hochebene gesäumt…

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Von Suhaia nach Silistra und Resümee der 7. Etappe

Noch nie habe ich für einen Blogbeitrag ein Titelbild gewählt, das so wenig repräsentativ ist. Allerdings fotografiere ich einfach nicht, wenn es regnet. Aber der Reihe nach. 09.10.2020 Der Wetterbericht hat sich nicht geirrt. Mürrisch mümmel ich auf der überdachten Veranda von Gabriele mein Frühstück rein und beobachte den Himmel, der eine endlose, tief hängende, undefinierbare und graue Maße ist, aus der es Schnürsenkel regnet. Gabriele bietet mir an, zu einem vergünstigten Preis noch eine Nacht zu bleiben. Bei dem Wetter verlockend - aber was soll ich in Suhaia? Mit meiner gebrochenen Speiche benötige ich zudem Hilfe und vor mir liegt das Wochenende. Großartige Unternehmungen bieten sich bei dem Wetter auch nicht an, zumal Suhaia jetzt nicht gerade der Nabel der Welt ist... Und regnet es da nicht gerade wenigstens ein bisschen weniger?!Ein paar Minuten später sitze ich auf dem Rad und natürlich regnet es nicht weniger. Und wie das…

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Von Negotin nach Vidin und kurzes Resümee der 6. Etappe

05.10.2020 Der Vorabend in Negotin hat mich noch ein bisschen geärgert. Zum einen erfuhr ich, dass in meiner Unterkunft keine Kreditkartenzahlung möglich sei. Auf der Suche nach einem Abendessen hab ich in drei Pizzerien (was anderes gab es nicht) gefragt und auch dort musste man mit Bargeld zahlen. Auf dieser Reise tatsächlich das erste mal. Blöd war das deshalb, da mein Bargeld eben genau um 10 Euro nicht mehr gereicht hat und ich ja nach Bulgarien weiterfuhr. Nützte aber nichts. So habe ich nochmal 1000 Dinar abgehoben (knapp 10 Euro) und dafür 5 Euro Gebühren bezahlt. Ich habe eine Karte, mit der ich gebührenfrei abheben kann, aber die wiederum wurde von drei Geldautomaten nicht akzeptiert. Auch meine Kreditkarte hat erst am 3. Automat funktioniert. Das hat sich also ziemlich gelohnt. Für das überteuerte Bargeld hab ich dann noch die schlechteste Pizza der ganzen Reise gegessen. Na dann. Nach dem Frühstück…

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Von Belgrad nach Donji Milanovac: Pannentage

Es ist schon ein paar Tage her, dass ich mich zuletzt hier gemeldet habe. Ein Grund dafür ist, dass ich kurzzeitig nicht so richtig wusste, wie und wann es weitergehen kann mit meiner Radreise und da ich auch nicht nur lamentieren wollte, hatte ich das Schreiben ein bisschen vertagt. Aber der Reihe nach. 29.09.2020 Bei strömendem Regen verlasse ich Belgrad. Kurz nach der Donaubrücke biegt der Donauradweg wieder auf einen Dammweg ein. Unasphaltiert und bei diesem Wetter eine einzige Matschtrasse. Die Donauufer selbst sind hier aber sehr schön. Altwässer, hunderte Vögel und alles ist so grün als wäre man in einem Regenwald. Altwässer hinter Belgrad In Pancevo mahnen Straßenschilder, man möge als Radfahrer die Straßenseite wechseln, denn hier gäbe es Dornen. Das habe ich brav getan, treffe jedoch bereits kurz hinter Pancevo eine liegen gebliebene Radfahrerin aus den USA. Übrigens die erste Radfahrerin, die mir seit Österreich begegnet ist. Susan…

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Von Backo Novo Selo nach Belgrad und kurzes Resümee

Das schlechte Wetter ist nun auch bei mir angekommen. Ich hoffe sehr, dass es nur vorübergehend sein wird. Gerade sitze ich jedenfalls in Belgrad im trockenen und sehe zu, wie es draußen regnet und hagelt. Ein Glück, dass ich heute nicht auf dem Rad sitze. Allerdings hat mich auch in den vergangenen Tagen der Regen auf dem Rad immer wieder ordentlich eingeholt. Einmal nasser Radfahrer, bitte 25.09.2020 Mein heutiges Tagesziel ist die zweitgrößte Stadt Serbiens: Novi Sad. Überschaubare 80 Kilometer denke ich mir am Morgen nach Aufbruch in Backo Novo Selo, allerdings zeigt sich mir der Donau Radweg dann erst einmal von seiner schlechtesten Seite. Die ersten 15 Kilometer der Etappe sind geprägt von eigentlich unbefahrbaren Dammwegen. Unbefahrbar deshalb, weil die Dämme hier schlicht aus Sand zu sein scheinen. Man versinkt mit normalen Fahrradreifen bereits bei trockenem Untergrund so stark im Boden, dass man kaum vorwärts kommt. Als es dann…

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Von Osijek nach Basko Novo Selo: Serbien ist leer und weit

23.09.2020 Corona-Test Tag: Auf der Seite des Auswärtigen Amtes findet sich zur Einreise nach Serbien die Information, dass Reisende aus Kroatien, Bulgarien und Rumänien bei Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Ich hatte das in meinem Blog schon ein paar mal erwähnt. Es war gar nicht so einfach, in Osijek die entsprechende Stelle ausfindig zu machen und die Modalitäten zu klären. 1000 Kuna wurden für einen Schnelltest aufgerufen (ca. 130 Euro) den ich am heutigen Morgen absolviert habe. Das ganze Spektakel fand im Hinterhof des hiesigen ?Gesundheitsamtes? statt. Anmelden durfte man sich an einem geöffneten Fenster des Gebäudes zum Hinterhof. Dort wurde auch gleich kassiert. Der Test selbst fand dann einfach im freien statt, hinter einem provisorisch errichten Sichtschutz. Ich sollte um 8 Uhr da sein und war ziemlich pünktlich. Trotzdem war schon einiges los. Das ganze ging aber ziemlich schnell und das Ergebnis sollte ich dann per Mail erhalten.…

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Von Varazdin nach Osijek und Resümee

20. bis 22.09.2020Heute gibt es nur einen relativ kurzen Beitrag den ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so richtig, was ich über die letzten drei Tage seit Varazdin schreiben soll. Ich habe im Zelt geschlafen. In der ersten der beiden Nächte habe ich einen gemähten Platz in den Dünen bei Durdevac gefunden, der sehr einladend aussah. Als ich am nächsten Morgen mein Zelt abgebaut habe, kam ein blauer Van den Feldweg hochgefahren und entließ 5 ziemlich verwegen aussehende Gestalten mit Gartenwerkzeug, die anfingen auf dem Gelände Unkraut zu jäten. Die ganze Aktion sah ein bisschen nach Abbau von Sozialstunden ab. Englisch oder Deutsch konnte da aber keiner, so weiß ich weder genau, was das eigentlich für ein Platz war, noch warum man mitten in den Dünen jäten muss. Verstanden habe ich, dass man von mir gerne Wodka gehabt hätte. Ich könnte mir vorstellen, dass der Platz vielleicht als Bogenschießanlage oder…

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